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Neuer Wittorfer Bürgermeister hat viele Themen vor der Brust

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Der neue Wittorfer Ortsbürgermeister Heiner Gerken (hier mit Besucher aus der Kita) will Politik machen für ein „ein offenes, freundliches und naturnahes Wittorf“. Foto: Leeske
Der neue Wittorfer Ortsbürgermeister Heiner Gerken (hier mit Besucher aus der Kita) will Politik machen für ein „ein offenes, freundliches und naturnahes Wittorf“. © Leeske

Wittorf - Von Henning Leeske. In Wittorf hat der Grüne Kommunalpolitiker Heiner Gerken das Amt des Ortsbürgermeisters nach der 17-jährigen Amtszeit von Willi Bargfrede übernommen. Und Gerken will gleich einige für das Dorf wichtige Themen anpacken.

Schon während der Sitzung des Ortsrates äußerte er sich zu der geplanten Stromtrasse „SuedLink“ der niederländischen Firma Tennet, die an Wittorf vorbei führen soll. Gemeinsam mit Bargfrede hatte Gerken bereits an einer Versammlung der betroffenen Gemeinden aus dem Landkreis Rotenburg teilgenommen, bei der die Planungsgruppe Ahland mit der fachlichen Begleitung des Verfahrens beauftragt wurde.

„Die meisten Menschen in der Region waren gegen die Oberleitungen. Deswegen können wir die Erdkabel nun nicht verhindern“, beschreibt Gerken die Sachlage. Das Verfahren soll aber kritisch begleitet werden, um die beste Lösung für die Einwohner in der Region zu erreichen. Allerdings sieht er noch deutlichen Nachbesserungsbedarf hinsichtlich der wiederkehrenden Zahlungen für die Eigentümer der betroffenen Flächen. „Die Stromtrasse bedeutet eine nachhaltige Einschränkung“, so Gerken. Als Vollerwerbsschäfer mit einer Wiese, die bereits von einer Gaspipeline gekreuzt werde, wisse er, wovon er redet, „weil dort einfach weniger Gras wächst“.

Bezüglich des ehemals geplanten Windenergieparks bei Wittorf sagt der neue Ortsbürgermeister: „Der liegt erst einmal auf Eis. Zum einen wegen der militärischen Flugschneise und wir haben mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Horste in Wittorf, in denen der Rotmilan brütet“. Gerken erwarte, dass diese Vorrangfläche für Windenergie aus dem Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises komplett gestrichen wird.

Beim Thema Versenkbohrstelle Z1 in Grapenmühlen sichert er der Initiative für Umwelt und Gesundheit (WUG) zu, sich für ein Monitoring der Anlage einzusetzen. „Wir müssen wissen, was dort während des Rückbaus geschieht und auch, was danach in der Tiefe passiert.“ Der Ortsrat hatte daher auch einem entsprechenden Antrag der WUG einstimmig zugestimmt.

Außerdem liegt dem neuen Bürgermeister die Nutzung der ehemaligen Dorfschule sehr am Herzen. Derzeit wird das städtische Gebäude, das schon Ausweichquartier für den Botheler Kindergarten war, noch von der Wittorfer Kita Zwergenstube genutzt. „Wir im Ortsrat wollen zusammen mit dem Dorfverein die weitere Nutzung des Hauses in einem Arbeitskreis organisieren. Für mich ist wichtig, dass langfristig Leben in der alten Schule ist“, so Gerken.

Viel Leben kommt schon diesen Sommer nach Wittorf, wenn der Schützenverein das Kreisschützenfests ausrichtet. „Dann erwarten wir 2 000 Gäste aus dem ganzen Landkreis und wollen unser Dorf als offenes und freundliches Wittorf präsentieren. Das ist eine super Gelegenheit, deswegen unterstützen wir als Ortsrat dieses Vorhaben“, sagt der Ortsbürgermeister.

„Zukunftsprojekte für ein offenes freundliches naturnahes Wittorf ist mein Motto“, fasst er seinen Ansporn für den Rest der Amtszeit bis zu den nächsten Kommunalwahlen im Herbst 2021 zusammen.

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